Haarausfall

Um festzustellen, ob Du tatsächlich Haarausfall hast, mußt Du zunächst Deine ausgefallenen Haare genau anschauen. Haben sie an einer Seite ein verdicktes Ende, sind sie tatsächlich ausgefallen. Haben sie kein verdicktes Ende, handelt es sich um Haarbruch.

Da es nur wenige Hautärzte gibt, die sich intentiv mit Haarausfall befassen (oder überhaupt etwas davon verstehen), bleibt oft nur die Selbstbehandlung.

Dazu eins gleich an erster Stelle: im Internet werden Dir viele Produkte gegen Haarausfall angeboten, vor allem frei verkäufliche Shampoos.

Ein Shampoo kann niemals gegen Haarausfall wirken, es dringt überhaupt nicht zur Haarwurzel vor, die Einwirkungszeit ist auch viel zu kurz. Weder Coffein, Knoblauch, Schlangenöl oder sonstige Inhaltsstoffe ändern etwas daran.

Wenn Shampoo tatsächlich in die Kopfhaut eindringen würde, würden wir uns bei jeder Haarwäsche mit den Tensiden vergiften.

Damit ein Produkt überhaupt über die Haut in die Blutbahn eindringen kann, muss es entweder

- eingenommen werden oder

- einen hohen Anteil an Alkohol (meist 95 % Ethanol) enthalten oder

- Emulgatoren enthalten, die den Wirkstoff in die Haut schleusen, zusammen mit einer langen Einwirkungszeit

Alle anderen Produkte sind unwirksam und reine Geldverschwendung.

Tipps

100 Haare täglich dürfen ausfallen -

das ist Unsinn!

Immer wieder hört man, sogar von Hautärzten, dass es unbedenklich wäre, wenn man täglich bis zu 100 Haare verliert. Diese Formel ist absoluter Unsinn.

Man kann das nämlich gar nicht pauschalisieren, da jeder Mensch eine unterschiedliche Anzahl aktiver Haarwurzeln besitzt und es daher ganz auf das Verhältnis ankommt.

Blonde Menschen besitzen etwa 150.000 Haarwurzeln und Rothaarige nur fast die Hälfte davon, nur ca. 75.000 Haarwurzeln. Zudem nimmt die Anzahl der aktiven Haarwurzeln im Laufe des Lebens ab.

Ob Du Haarausfall hast, bemerkst Du ganz einfach daran, dass Deine Haardichte merklich abnimmt.

Die ersten Anzeichen können auch sein, dass Du immer wieder nur kurze, nachwachsende Haare in der Frisur hast und sie nicht mehr auf eine gleichmäßige Länge bekommst.

Kopfhautprobleme

Zu trockene oder zu fettige Kopfhaut können zu vermehrtem Haarverlust führen. Wird die Ursache beseitigt, wachsen die Haare wieder ganz normal.



Ernährung

Wenn Du öfters radikale Diäten machst oder Dich einseitig ernährst, können Deine Haare durch die Unterversorgung ausfallen.

Auch vegane oder vegetarische Ernährung können Mangelerscheinungen auslösen. Am häufigsten ist ein B12-Mangel, in dessen Folge die Blutbildung gestört werden kann. Das Haar erhält dann nicht mehr genug Nährstoffe.

Deshalb solltest Du in diesem Fall regelmäßig Dein Blut kontrollieren lassen und bei Mängeln gezielt die fehlenden Vitamine oder Mineralstoffe zuführen.

Vitamine oder Mineralstoffe ohne einen vorliegenden Mangel einzunehmen, ist dagegen unnötig und in manchen Fällen sogar gefährlich.

Genetisch bedingter Haarausfall

Das ist die häufigste Art von Haarausfall.

Die Bezeichnung ist manchmal etwas irreführend, denn nicht immer trifft es zu, dass der gleichgeschlechtliche Elternteil dieselbe Veranlagung hat.

Man versteht darunter, wie schon oben erwähnt, dass die Anzahl der aktiven Haarwurzeln im Laufe des Lebens abnimmt. Das beginnt bereits mit Mitte Zwanzig und ist genetisch veranlagt. Bei Frauen lichtet sich das Oberhaar, bei Männern führt es zu ausgeprägten Geheimratsecken bis hin zu Kahlheit am Oberkopf.

Dabei sind die Haarwurzeln nach wie vor vorhanden, und es gibt auch ein Mittel, das sie wieder aktivieren kann:



Haarausfall nach der Schwangerschaft

Viele Frauen leiden darunter, je nach Veranlagung ist der Haarverlust auch unterschiedlich ausgeprägt.

Während der Schwangerschaft wird der Körper besser durchblutet und mit Nährstoffen versorgt. Deshalb werden in dieser Zeit viele Haare länger in der Wachstumsphase gehalten, die eigentlich schon ausgefallen wären.

Nach der Entbindung lässt diese Versorgung schlagartig nach, und die längst "überfälligen" Haare fallen nun alle zur selben Zeit aus. Das kann beängstigend sein, aber es ist ein normaler Vorgang, und er läßt sich nicht verhindern. Nach wenigen Wochen verschwindet der Haarausfall von allein.

Viele Frauen greifen zu Medikamenten, und da der Haarausfall später tatsächlich aufhört, schreiben sie dem Mittel diese Wirkung zu und empfehlen es weiter.

Fakt ist, dass es keine Mittel dagegen gibt, und es hat auch nichts mit Hormonen zu tun.

Das einzige, was Du tun kannst, ist den Neuwuchs zu beschleunigen und dafür zu sorgen, dass das neue Haar kräftiger ausgebildet wird.



Kreisrunder Haarausfall

Bei dieser Art von Haarausfall bilden sich kreisrunde kahle Stellen. Der Rest der Haare bleibt davon meist unberührt, es kann jedoch auch auf den ganzen Kopf übergreifen.

Sehr gute Ergebnisse wurden bei kreisrundem Haarausfall mit einer Einreibung mit frisch gepresstem Knoblauchsaft (nicht Knoblauchshampoo) erzielt.

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